Mir selbst ist es so ergangen, vor nun schon über 25 Jahren, so wie vielen anderen unter den Lesern dieses Guides vermutlich auch. Jeder prägt diese Begeisterung anders aus. Bei mir kam eine Besonderheit hinzu. Ich bin promovierter Chemiker. So manches an dem Mysterium vom so gern als Wasser des Lebens bezeichneten Whisky wollte ich folglich chemisch tiefer durchdringen. Das kann man tun, muss es aber nicht. Trotzdem ergaben sich derart Einsichten und Erklärungen, die für andere wie ein Buch mit sieben Siegeln erschienen oder gar in der Liebhaberszene mit Mythen und Legenden umrankt wurden. So etwas kitzelt einen Wissenschaftler erst recht.
Zusammen mit dem Begründer und Autor dieses Guides entstand daraus die Idee, in dem von ihm zugleich betreuten Magazin „Der Whisky-Botschafter“ dazu eine zweiseitige Rubrik mit dem Titel „WhiskyWissen“ zu begründen. Ich empfand das eine schöne Herausforderung: Chemisches Know-how so zu vermitteln, dass es klärt und aufklärt, aber auch von Laien verstanden werden kann. Das ist nicht immer leicht. Wir beide, Heinfried Tacke sowie auch ich, freuen uns sehr über die überaus positive Resonanz der Leser zu dieser Neuerung. Für die Neuausgabe des Whisky Guide 2021 waren wir uns schnell einig, daraus ein kleines „Best of“ aufzubereiten, das nun folgt. In sieben Schritten und kleinen wissenschaftlichen Häppchen geht es vertiefend durch die auch chemische Wunderwelt der goldenen Tropfen. So einfach und durch und durch natürlich das schottische Nationalgetränk als maßgeblicher Ursprung für alle anderen Whiskys auch ist, birgt es chemisch teils sehr komplexe, dennoch hoch faszinierende Einsichten, an die wir bzw. ich Sie gern teilhaben lassen möchte(n).