Das Vokabular der Kenner

Das Universum der Whiskys und Whiskeys dieser Welt ist nicht nur weit und kaum mehr zu fassen. Es ist zugleich gespickt mit einem ganz eigenen Experten-Vokabular.

Das folgende Glossar dient dazu, darüber nicht in Verwirrung zu geraten. Es sammelt und klärt die wichtigsten Unterscheidungen und häufigsten verwendeten Begriffe – als Hilfe für die Einsteiger in diese Leidenschaft sowie nützliche Nachschlageseiten für die, die damit bereits vertrauter sind.

A

Alter

Angabe auf dem Etikett, die sich grundsätzlich auf das (hinsichtlich der Dauer der Reifung) jüngste in diesem Whisky enthaltene Einzeldestillat bezieht

B

Barrel

1. anderes Wort für -> Cask (= „Fass“) allgemein, 2. im Fall Whisky ein Reifefass mit ca. 180 l Volumen.

Barrel Proof

In den USA gebräuchlicher Ausdruck für Fassstärke, in Schottland -> Cask Strength genannt.

Blend

1. engl. für „Mischung“, 2. to blend, engl. für „(ver-) mischen“. Von diesem Wort abgeleitet sind -> Blending und -> Blended

Blended

Engl. für „gemischt“; im Fall -> Whisk(e)y ein Produkt, das aus verschiedenen gereiften Einzeldestillaten aus zwei oder mehr Brennereien zusammengestellt wurde.

Blended Grain

Scotch Whisky, ein -> Blend aus zwei oder mehr -> Single Grains von zwei oder mehr Brennereien.

Blended Malt Scotch Whisky

(Früher: «Vatted Malt»). Ein -> Blend aus zwei oder mehr -> Single Malts von zwei oder mehr Destillerien

Blended Scotch Whisky

Ein -> Blend aus einem oder mehr -> Single Malt(s) und einem oder mehr -> Single Grain(s)

Blended Whisk(e)y

ein Whisky(e)y, der nicht nur aus Einzeldestillaten einer Whisk(e)y ->Sorte zusammengestellt wird

Blending

In der Whiskyherstellung (auf Deutsch „Mischen“) der Prozess der Vermischung bzw. der „Vermählung“ von einzelnen Whiskys.

Bottle (Bottling)

1. engl. für „Flasche, 2. to bottle – engl. für „Abfüllen“ (in die Verkaufsflasche); davon abgeleitet: the Bottling für „die Abfüllung“

Bottled in Bond

Hinweis auf Flaschen mit US Whiskey, der besagt, dass dieses Produkt hinsichtlich Qualität und Reifezeit bestimmten Anforderungen genügt; ursprünglich für Whiskey reserviert, für den nicht sofort nach dem Destillieren, sondern erst vor dem Verkauf Steuern entrichtet wurden – zwischenzeitlich wurde er unter zollamtlicher Aufsicht (engl. „in bond“) gelagert

Bonders of Irish Whiskey

In Irland gängiger Begriff für Personen, die irischen Whiskey (bzw. New Make) von den Whiskybrennereien beziehen und diesen unter ihrem Namen oder ihrer Marke auf den Markt bringen, ähnlich der Tätigkeit der Independent Bottlers (der Unabhängige Abfüller) in Schottland. Das Geschäft der Bonders of Irish Whiskey begann im 19. Jahrhundert mit dem Aufstieg der irischen Whiskeynation. Im Rahmen der Renaissance des irischen Whiskeys ist diese Tätigkeit wieder populär geworden. Bekannter Bonder of Irish Whiskey: Mitchell & Son Wine and Spirits aus Dublin mit ihren Spot Whiskeys.

Bourbon

US-amerikanische Whiskeysorte, deren Maische mindestens 51% und höchstens 80% Mais enthält; der Rest ist i. d. R. Roggen (in einigen Fällen Weizen) und Gerstenmalz

Brennen

-> Destillation

Butt

Reifefass mit ca. 500 l Volumen

C

Campbeltown

Name einer Ortschaft auf der Halbinsel Kintyre im Südwesten Schottlands und als eine (historisch) für einen eigenen Stil bekannte Whiskyproduktionsstätte eine der fünf geschützten Herkunftsangaben für Scotch Whisky, die in den „Scotch Whisky Regulations 2009“ definiert sind.

Canadian Whisky

Bis auf wenige Ausnahmen (Single Malt) meistens ein -> Blend, selten ein reiner Rye;

Laut Verordnung ist ein Canadian Whisky:

•          ein trinkbares alkoholisches Destillat oder Mischung aus trinkbaren alkoholischen Destillaten,

•          hergestellt aus einer Maische aus Getreide oder aus Getreideprodukten,

•          verzuckert durch das Enzym Diastase aus Malz oder durch andere Enzyme,

•          vergoren durch Hefe oder durch eine Mischung von Hefe und anderen Mikroorganismen,

•          gereift in Kanada in kleinen Holzfässern für nicht weniger als drei Jahre,

•          hergestellt in Übereinstimmung mit dem „Excise Act“ und der obigen Vorschrift.

•          Geschmack, Aroma und alle anderen Eigenschaften entsprechen den üblichen Erwartungen an einen Canadian W.

•          Karamellfarbstoff und Aromatisierung sind erlaubt.

Cask

Anderes engl. Wort für -> Barrel

Cask Strength

Alkoholgehalt, den ein Whisky im Reifefass erreicht hat. Diese Angabe (zu Deutsch „Fassstärke“) steht auf dem Etikett, wenn der Whisky vor dem Abfüllen nicht mit Wasser auf eine niedrigere, sogenannte -> Trinkstärke herabgesetzt wurde. In den USA auch -> Barrel Proof genannt. In der Regel führt das Nicht-Herabsetzen auf Trinkstärke zu einem robusteren und intensiveren Geschmack mit größerer Tiefe im Nachklang. Häufig wird auch auf eine Kühlfiltrierung verzichtet.

Charcoal mellowing

-> Tennessee Whiskey

Chill filtering

Starkes Abkühlen eines Whiskys vor der Abfüllung (zu Deutsch „Kühlfilterung“ oder „Kühlfiltration“). Die Kälte sorgt dafür, dass sich verschiedenartige Bestandteile (vor allem die enthaltenen Fette) „zusammenballen“ und sich leicht herausfiltern lassen; weil beim Chill filtering auch Aromen auf der Strecke bleiben, verzichten heutzutage vor allem Abfüller von -> Single Malt oder die Independent Bottler immer häufiger darauf. Durch den Verzicht wird das Aroma reichhaltiger.

Coffey Still

-> Patent Still

Colouring

„Korrigieren“ der Farbe, die ein Whisky auf natürliche Weise im Reifefass angenommen hat, wenn diese nicht dem Standard der Marke oder den möglichen Erwartungen der Käufer entspricht. Bei diesem „Kosmetikum“ handelt es sich nicht, wie häufig zu lesen, um Karamell (engl. „burnt sugar“), sondern um geschmacksfreie Zuckercouleur/-kulör, deren engl. Bezeichnung „spirit caramell“ ist

Column Still

-> Patent Still

Corn Whiskey

Einfacher American Whiskey, der aus einer Maische mit mehr als 80% Maisanteil gewonnen wird. Er gehört zu den ursprünglichen Whiskeys aus Amerika und wird zumeist nicht länger als notwendig gereift (z.B. Mellow Corn Bottled-in-Bond Kentucky Straight Corn).

D

Darren

Das Trocknen (und mehr oder weniger auch „Rösten“) des sogenannten Grünmalzes, um das Keimwachstum (-> Mälzen) zu stoppen.

Destillation

das Verdampfen und anschliessende Kondensieren einer (für Spirituosen leichtalkoholischen) Flüssigkeit zur Trennung von Bestandteilen (hier: 1. Wasser, 2. Alkohol und weitere Bestandteile) mit unterschiedlichem Siedepunkt; wenn die Destillation der Herstellung von Spirituosen dient, wird sie auch als -> Brennen bezeichnet

Devil´s Cut

Whisky, der nach Entleerung eines Reifefass (versehentlich) in ebendiesem als Rest in Fassstärke verbleibt.

Double Wood

Ein Hinweis darauf, dass dieser abgefüllte Whisky in zwei verschiedenen Fassarten reifte. Häufig kommen dafür Ex-Bourbon- und Ex-Sherryfässer zum Einsatz, neuerdings aber auch immer mehr Fässer mit unterschiedlicher Vorbelegung).

E

Eiche

Wichtigste Holzart für die Reifung von Whisky, spezieller die Amerikanische Eiche (lat.: Quercus alba, engl. „American Oak“) und Europäische Eiche (lat.: Quercus robur, engl. „European Oak“).

Eigentümer-Abfüllung

-> Malt Whisky, der vom Erzeuger selbst abgefüllt wird – im Gegensatz zur Abfüllung eines -> Independent Bottler

F

Fermentation

Dt. oder engl. auszusprechender Fachbegriff für die alkoholische Gärung: Nach Zugabe von Hefe ernähren sich deren Zellen von dem in der -> Würze gelösten Malzzucker und produzieren im Gegenzug Alkohol, Kohlendioxid (gelöst: Kohlensäure) und verschiedene Nebenbestandteile; wenn die Hefezellen „satt“ sind, ist – im Whisk(e)y-Fall – eine bierähnliche, relativ leichtalkoholische Flüssigkeit (-> Wash) entstanden, die im weiteren Verlauf destilliert werden kann

Finishing

Zunehmend praktizierte Nachreifung eines (meist Malt-) W. in einem anderen Fass als dem, in dem er seine reguläre Reifezeit verbracht hat; Beispiel: herkömmliche Reifung im Ex-Bourbon-Fass, Nachreifung im Portweinfass = Port Finish; das Finishing wird gelegentlich auch tautologisch als Wood Finishing bezeichnet, was eine verbale Blähung ist, weil Whisk(e)y nur in Holz (nach-) reifen darf.

First-Fill

Vor allem für schottischen Whisky genutzter Begriff, bezogen auf das zur Reifung verwendete Fass (auf Deutsch so viel „Erstbefüllt“). Gemeint ist die Erstbefüllung von ehemals vorbelegten Fässern (v.a. Ex-Bourbon, aber auch -Sherry und mehr) mit New Make Spirit. In der Regel werden die Fässer vor der Befüllung aufbereitet (z.B. ausgeflammt). Fässer, in denen bereits mehrmals schottischer Whisky reifte, werden auch als Second-Fill oder Third-Fill bezeichnet. Häufig wird diese mehrfache Belegung jedoch nicht als besonderes Merkmal hervorgehoben und allgemein auf die Reifung verwiesen (z.B. schlicht als „Refill“ oder „vorbelegt“ bezeichnet).

G

Grain Whisk(e)y

(Meistens) per kontinuierlicher Destillation in einer -> Patent Still destillierter Whisk(e)y aus einer Maische, die grösstenteils aus ungemälztem Getreide (Weizen, Mais) besteht; vorwiegend verwendet für -> Blends, seltener als -> Single Grain angeboten

H

Highland

Eine der fünf geschützten Herkunftsangaben für Scotch Whiusky, die in den „Scotch Whisky Regulations 2009“ definiert sind

Hogshead

Wörtl. „Schweinskopf“, schott. Bezeichnung für Fassgrösse mit einem nicht exakt definiertem Fassungsvermögen, das i. d. R. vom früheren Inhalt (Bier, Wein) abhängt; in einem H. reifen üblicherweise um die 250 l zukünftigen Whiskys heran

I

Independent Bottlers

Dt.: -> Unabhängige Abfüller. Firmen, die Whisky (vor allem Single Malt) oder Whiskey nicht selbst erzeugen, sondern von Destillerien kaufen, diese Destillate ggf. noch in eigenen Räumen reifen lassen, sie z. T. zu eigenen -> Blends mischen oder aber „ab Fass“ abfüllen und weiterverkaufen

Irish Whiskey

Oberbegriff für die sowohl in der Republik Irland als auch im zu Großbritannien gehörenden Nordirland hergestellten vier -> Sorte(n) Irish Blended Whiskey, Irish Grain Whiskey, Irish -> Single Pot Still Whiskey und Irish Single Malt Whiskey.

Islay (Isle of)

Islay meint die in den Inneren Hebriden Schottlands gelegene Insel Isle of Islay. Sie ist vor allem bekannt für getorfte Whiskys (z.B. Laphroaig, Ardbeg) und bildet mit dieser Sonderstellung als „Islay“ eine der fünf geschützten Herkunftsangaben für Scotch Whisky, die in den  „Scotch Whisky Regulations 2009“ der Scotch Whisky Association (SWA) definiert sind.

K

Kentucky

1792 aus einem Teil von Virginia entstandener US-Bundesstaat, der fälschlicherweise immer wieder als das einzige Herkunftsgebiet des -> Bourbon genannt wird; tatsächlich darf diese -> Sorte im gesamten Staatsgebiet der USA hergestellt werden

L

Limited (Edition)

Engl. für „begrenzt“, „limitiert“; im Zusammenhang mit Whisk(e)y gebraucht für Abfüllungen in begrenzter Menge, meist als «Limited Edition» bezeichnet

Lincoln County Process

-> Tennessee Whiskey

Lomond Still

Nicht eine -> Pot Still in der üblichen, sondern eine in zylindrischer Form mit beweglichen Kupferplatten im oberen Teil; ursprünglich für Hiram Walkers schottische Brennereien konstruiert, um mit einer Anlage verschiedene -> Malt Whiskys erzeugen zu können

Low Wines

Beim Whisky das Ergebnis einer ersten, diskontinuierlichen Destillation in der Wash Still, auch als Rohbrand bekannt.

Lowland

Eine der fünf geschützten Herkunftsangaben für Scotch Whisky, die in den „Scotch Whisky Regulations 2009“ definiert sind

M

Mälzen

Vorstufe des Brauens und damit auch der Whisk(e)y-Herstellung: Getreide (meist Gerste) wird zum Keimen gebracht; der Keim ernährt sich vom Eiweiss und der Stärke des Getreidekorns; weil er jedoch die Stärke nicht verwerten kann, bildet er Enzyme, die diese für ihn in Malzzucker umwandeln; damit er nicht diesen gesamten Zucker, der später zu Alkohol vergären soll, verzehrt, wird das Wachstum dieses Keims beim -> Darren gestoppt

Maische

(Engl. «mash») bei der Whisk(e)y-Herstellung in Wasser eingeweichtes, in Einzelfällen (Mais) auch gekochtes Getreide; -> Maischen

Maischen

Auch Einmaischen (engl. «mashing»), dient dazu, die Getreidestärke in vergärbaren Zucker umzuwandeln; das besorgen die Enzyme, die sich beim -> Mälzen bildeten, beim -> Darren deaktiviert wurden und ihre Arbeit erst wieder aufnehmen, wenn sie im Wasser erwärmt werden

Malt Whisk(e)y

Aus einer reinen Gerstenmalz-Maische erzeugt und in -> Pot Stills destilliert; fliesst trotz -> Single Malt Booms zum grössten Teil weiterhin in -> Blend(s), sowohl in Schottland als auch in Irland

Malz

Speziell behandeltes Getreide, üblicherweise Gerste; -> Mälzen

Mash

Engl. für -> Maische

Mash Bill

In den USA gebräuchlicher Ausdruck für das „Rezept“ der -> Maische, also deren Zusammensetzung (Anteile der Getreide)

Maturing

Engl. für „Reifung“, „Alterung“

N

New Nordic Whisky

Umfasst Whiskys aus den nordischen Ländern wie Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden, aber auch die autonomen Gebiete Färöer, Grönland und Åland. Referiert auf den Begriff „New Nordic Cuisine“, nach dessen Prinzipien mit lokalen Zutaten in der Küche gearbeitet wird.

New World Whisky

Umfasst Whiskys, die nicht aus den klassischen Ursprungsländern Schottland, Irland, den USA, Kanada oder Japan stammen. Dazu gehören Kohorten wie Kontinentaleuropa, Asien oder die Inseln der Welt oder einzelne Länder wie Dänemark, Schweden, Frankreich, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Südafrika, Taiwan, Australien… Löste Ende der 2010er Jahre den Begriff „Exoten“ ab.

P

Patent Still

In dieser Form von Robert Stein entwickeltes Brenngerät in Form einer Säule (engl. «column», -> Column Still) für kontinuierliche und daher wirtschaftlichere Destillation, wenig später von Aenas Coffey (-> Coffey Still) in verbesserter Form vorgestellt wurde

Phenole

(Engl. «phenols») aromareiche chemische Bestandteile, die der Whisk(e)y beim -> Darren aus dem dabei in Schottland üblicherweise in dem Feuer unter der Darre verheizten Torf aufnimmt; der Phenolgehalt von -> Malz wird gemessen in parts per million, kurz -> ppm

Pot Still

Traditionelle, zwiebel-, birnen- oder (seltener) lampenförmige Brennblase für die diskontinuierliche Destillation (zu Deutsch „Kupferbrennblase“). Sie wird traditionell vor allem in Schottland und in Irland eingesetzt. Man unterscheidet :

Wash Still: Die erste von zwei oder drei Pot Stills; in dieser wird bei der ersten Destillation der Alkoholgehalt der -> Wash auf 22-23%, seltener auch auf bis zu 25% erhöht wird und diese damit zu einem -> Low Wine macht, der in die darauf folgende Intermediate bzw. Spirit Still gegeben wird.

Spirit Still: zweite oder dritte, jedenfalls die letzte von zwei oder drei eingesetzten Pot Stills. In dieser wird das endgültige Destillat erzeugt, dessen Mittellauf (engl. „Heart“) unter Abtrennung des Kopfes („Head“) und des Schwanzes (engl. „Tail“) dann für die Reifung zum -> Whisk(e)y verwendet wird.

Intermediate Still: bei der dreifachen Destillation die zweite (mittlere) Pot Still. Sie wird traditionellerweise in Irland für die Produktion von Pot Still Whiskey eingesetzt, aber vereinzelt unter anderem auch in Schottland (z. B. Auchentoshan, Springbank). Die dreifache Destillation sorgt für einen geschmeidigen Körper.

ppm

Die englische, chemisch/technische Größenangabe («parts per million») für Anteile in einer Substanz oder Einheit. Beim Whisky wird sie zur Angabe des Phenolgehalts im a) zur Röstung des Getreides verwendeten Torf, in b) dem daraus gewonnenen Malz oder im c) fertigen Whisky verwendet. In aller Regel bezieht man sich auf den ppm-Wert im Malz. Die Angabe ist manchmal auf dem Etikett zu finden.

Prohibition

Vom 17.01.1920 bis 05.12.1933 im ganzen Staatsgebiet der USA geltendes Alkoholverbot, das aber nicht den erhofften Erfolg brachte, sondern die Alkoholindustrie nachhaltig schädigte und zudem die organisierte Kriminalität förderte

Proof

Im englischen Sprachraum Masseinheit für den Alkoholgehalt;

  1. American Proof: 2 = Volumenprozente
  2. English/Canadian Proof: 4 : 7 = Volumenprozente

Puncheon

Mit ca. 500 l Fassungsvermögen grösster der in Schottland zur Whisky-Reifung verwendeten Fasstypen

R

Renaissance (des Irish Whiskey)

Der Begriff Renaissance of Irish Whiskey beschreibt das Wiederaufleben der irischen Whiskeynation seit etwa 1989. Nachdem man im 19. Jahrhundert im Golden Age des Irish Whiskeys zu größten Whiskeynation der Welt aufstieg, lag die irische Whiskyindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg darnieder. Nur wenige Brennereien überlebten den Niedergang. Heute erfreut sich Irland wieder einer wachsenden Anzahl von ihnen.

Rye Whiskey

Ursprüngliche, leider über lange Zeit vernachlässigte Whiskey -> Sorte der USA, erzeugt aus einer Maische mit mind. 51% Roggen

S

Single Barrel

Amerikanischer Whisky, der in der ganzen, mit diesen zwei Wörtern gekennzeichneten Abfüllung aus nur einem einzigen Reifefass abgefüllt wurde, folglich in der jeweiligen Abfüllung stets limitiert ist und von Abfüllung zu Abfüllung (= von Fass zu Fass) zum Teil deutliche Unterschiede aufweisen kann

Single Cask

(Engl. für Einzelfass). Schottisches und irisches Pendant zum -> Barrel Proof

Single Grain

Ein -> Grain Whisk(e)y, der ohne Zusatz von -> Malt Whisk(e)y nur aus gereiften Einzeldestillaten einer einzigen Brennerei besteht

Single Grain Scotch Whisky

Laut neuer schottischer Regelung ein -> Scotch Whisky aus einer einzigen Brennerei, der aber kein -> Single Malt Scotch und kein -> Blended Malt Scotch ist

Single Malt

Ein -> Malt Whisk(e)y, der ohne Zusatz von -> Grain Whisk(e)y nur aus gereiften Einzeldestillaten einer einzigen Brennerei besteht

Single Pot Still Whiskey

Traditioneller, obgleich nicht ursprünglicher -> Whiskey Irlands, hergestellt aus einer Maische, die mehrheitlich ungemälzte Gerste und einen kleineren Anteil Gerstenmalz enthält, und in der traditionellen -> Pot Still destilliert

Small Batch

Wörtl. „kleiner Stapel“ oder „Stoss“, beim -> Bourbon von Frederic Booker Noe II (†) 1989 erstmals für ausgesuchte, besonders gut entwickelte Whiskeys gebraucht, die nur in kleiner Auflage abgefüllt wurden; inzwischen von mehreren Whisk(e)y-Abfüllern gebrauchter Begriff

Sorte

Hundertfach mit Marke oder gar Abfüllung verwechselter bzw. gleichgestellter Begriff, der endlich (wie bei Bier schon lange üblich) klar definiert werden sollte; Vorschläge an dieser Stelle:

1. Gattung: Whisky & Whiskey, Whisk(e)y

2. Art: Scotch Whisky, Irish Whiskey, American Whiskey, Canadian Whisky, Japanese Whisky etc.

3. Sorte: Single Malt Scotch, Single Grain Scotch, Blended Grain Scotch, Blended Malt Scotch, Blended Scotch Whisky, Irish Blended, Irish Single Pot Still, Irish Single Grain, Irish Single Malt, Bourbon, Rye, Canadian (Blended) Whisky etc.

4. Marke: wie z. B. Glenfiddich, Wild Turkey, Connemara usw.

5. Abfüllung: wie z.B. Glenfiddich Carribean Cask oder Wild Turkey Rare Breed oder Connemara Sherry Finish …

Sour Mash

1. der verschiedentlich auch als -> backset, -> setback oder -> stillage bezeichnete Rückstand aus vorangegangener Destillation, der bei der

2. Sour Mash Methode (vorgeschrieben für -> Tennessee Whiskey und üblich bei allen -> Straight Whiskey), die quasi der „Fortpflanzung“ dient: Der Zusatz der Sour Mash gibt den Charakter des Whiskeys weiter und sorgt mit deren Säuregehalt dafür, dass unerwünschte Hefebakterien abgetötet werden, was die Gärung besser kontrollierbar macht

Speyside

Eine der fünf geschützten Herkunftsangaben für Scotch Whisky, die in den „Scotch Whisky Regulations 2009“ definiert sind

Spirit Caramel

Engl. für Zuckercouleur/-kulör, oft fälschlich übersetzt mit „Karamell“ (engl. «burnt sugar»), tatsächlich aber keine Form des Zuckers (der als Zutat im Whisk(e)y tabu ist), sondern ein erlaubter Farbstoff, der sich geschmacklich nicht auf den Whisk(e)y auswirkt

Still

Engl. für „Brennblase“

STR

Englische Abkürzung für „Shaved, Toasted, Re-charred“ in Bezug auf die Wiederaufbereitung von vorbelegten Fässern, die für die Reifung von Whisky verwendet werden. Zu Deutsch so viel wie: „Abgeschabt, getoastet, neu verkohlt“. Entwickelt wurde das Verfahren wurde von Dr. Jim Swan. 

Straight Whiskey

Darf in den USA genannt werden, was mindestens 51% Mais (-> Bourbon) oder Roggen (-> Rye Whiskey) in seiner Maische hatte, mit maximal 160° -> Proof (80% Vol.) abgezogen, mit 125° Proof (62,5% Vol.) in neue, innen ausgekohlte Fässer aus amerikanischer Eiche abgefüllt wurde, in diesen Fässern mindestens 2 Jahre reifte und last but not least unverschnitten abgefüllt wurde

T

Tennessee Whiskey

Eigenständige US-amerikanische Whiskeysorte, die sich vom -> Bourbon weniger durch die Maische unterscheidet als durch aufwändiges Filtern (als -> charcoal mellowing, -> leaching o. -> Lincoln County Process bezeichnet) durch eine meterdicke Schicht Holzkohle vor dem Abfüllen ins Reifefass (üblicherweise wird jeder Whisk(e)y erst nach der Fassreifung gefiltert); der Tennessee Whiskey wurde schon 1941 amtlich als -> Sorte anerkannt und definiert und ist damit de jure älter als der erst 1964 „anerkannte“ Bourbon

Threewood/Three Wood

Bezeichnung für einen -> Single Malt, der in 3 verschiedenen Fasstypen reifte: der eine Teil z. B. die übliche Zeit in Ex-Bourbon-, der andere in Ex-Sherry-Fässern und der -> Blend aus diesen beiden für ein -> Finishing im Ex-Portwein-Fass

Trinkstärke

Die Alkoholstärke (üblicherweise 40 – 46%) auf die ein nicht als -> Barrel Proof oder -> Cask Strength angebotener Whisk(e)y durch Zugabe von Wasser herabgesetzt wurde

U

Unabhängige Abfüller

-> Independent Bottlers

V

Vatted Malt

Traditionelle Bezeichnung für -> Blended Malt Scotch Whisky.

Vatting

Von den Schotten üblicherweise nur für das Mischen von Malts, von den Iren aber generell statt -> Blending gebrauchtes Wort

W

Wash

Bierähnliche Flüssigkeit mit 6-8% Alkoholvolumen, die durch die -> Fermentation gewonnen wird und zur Destillation in die Wash Still (die erste von zwei Brennblasen) gegeben wird.

Whiskey

Die in Irland (und hier vor allem zur Hervorhebung der Herkunft aus Dublin) und in den USA (aber nicht in jedem Fall) übliche Schreibweise. Gelegentlich findet sich die Bezeichnung auch unter den New World Whiskeys.

Whisk(e)y

Schon in den 80er Jahren von Karl Rudolf eingeführte Schreibweise, wenn sowohl -> Whisky als auch -> Whiskey gemeint ist

Whisky

Die in Schottland, Kanada sowie in den meisten anderen Ländern gebräuchliche Schreibweise der Bezeichnung, die vom gälischen Wort für aqua vitae („Wasser des Lebens“) uisge beatha (schott.-gälisch) bzw. uisce beathe (irisch-gälisch) abgeleitet ist.

Würze

Eine trübe, sehr süße Flüssigkeit (engl. wort), die nach dem Abseihen der festen Bestandteile (vor allem des geschroteten Getreides) aus der -> Maische entsteht.