Das war dann doch noch ein toller Endspurt in diesem Jahr. Unsere Tastings über den Advent waren wieder ein voller Erfolg und wir hatten nicht nur wundervolle, sondern auch lehrreiche Abende mit Markus Heinze, Phong Ngo, Geert Benedictus und Heinfried Tacke.
Jeden Sonntag stark besetzt. Da kann man stolz sein.
Im Januar geht es erstmal nervig weiter – Inventur. Aber gut. Das eine will man, das andere muss man. Dann werden viele auch noch ihren Dry Month einlegen. So gibt es wohl wieder viele alkoholfreie Cocktails anstatt schwerer Drinks. Ist halt so.
Der Hamburger Dry Month endet zum Glück immer ein bisschen früher im Januar. Da startet nämlich die Hanse Spirit und da möchte man ja doch hin. Und der doofe Dry Month ist dann am 24. Januar eh schon fast durch. Oder?
Wir jedenfalls sind – wie letztes Jahr zusammen mit dem Whisky Guide – wieder mit einem kleinen Stand vertreten. Letztes Jahr war es das erste Mal und es war echt lustig. So viele bekannte Gesichter aus der Bar haben vorbeigeschaut. Dazu die vielen coolen Stände von der Industrie bzw. den bekannten Gesichtern aus der Whiskywelt in Deutschland. Susanna und mir hat das richtig viel Spaß gemacht. Und – by the way – beim Heimspiel muss man doch auch Flagge zeigen, oder? Abends gibt es übrigens wieder richtig gute Aftershow Tastings in der Bar. Schaut gerne auf unsere Homepage!
Doch wie ist sonst der Ausblick auf das Whiskyjahr 2025?
Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung 🙂 Einige Neuerscheinungen Ende des Jahres haben für meinen Geschmack doch ganz schön geschwächelt. Andere – wie etwa meine Lieblings-Brennerei Bowmore – scheinen eine Identitätskrise zu haben. Die bringen Abfüllungen raus, durch die man nicht mehr so richtig durchsteigt. Vor allem in der Preisstruktur. Es gibt den klassischen 15er und 18er mit toller Qualität und grad beim 18er sehr nett im Preis! Dann das Ganze nochmal für den Duty Free, wo der 15er in der Liter-Flasche das Gleiche kostet wie 0,7l für den Handel. Wohlgemerkt: Beide aus Sherry Casks! Jetzt kommt nochmal ein 15er und 18er Sherry Cask dazu. Neue Flaschen, aber doppelter Preis, gleicher ABV, aber eben wieder aus Sherryfässern. And no further information! Tja, wahrscheinlich wollen die mal anteasern, was der Markt so mitmacht. Was will man da noch sagen? Wären wir nicht alle gerne ein bisschen Macallan?
Quo vadis Bowmore? Quo vadis Scotch Single Malt?
Auf der anderen Seite haben sich manche Preise im zweiten Halbjahr 2024 auch wieder etwas entspannt. Denn der Markt macht offensichtlich doch nicht alles mit! Und wenn über die heftigen Preiserhöhungen Anfang des Jahres – mit den bekannten Parametern begründet, die keiner mehr hören kann – die Freude am Whisky trinken vorbeigeht, macht sich dies eben durch volle Lager bemerkbar. Weil man dann auch mal bislang nicht angebrochene Flaschen zu Hause aufmacht, anstatt neue zu kaufen. Und so entspannen sich auch wieder die Preise. So muss das! Sehr schön…
Außerdem gibt es genug tolle Ventile. Man muss nur mal an Brennereien und Abfüllungen rangehen, die man sonst nicht so auf dem Schirm hat, die aber immer toll abliefern oder gar immer besser werden. Wie etwa die Brennerei Tomatin mit ihren langen Fermentations- und Cask-Finish-Zeiten. Oder Knockdhu („AnCnoc“), die immer stark sind im Verhältnis von Preis-Leistung. Oder Kilkerran, so gut und so wenig auf dem Zettel, um hier nur mal einige Wenige zu nennen. Nicht zu vergessen der Pure Malt Campbeltown Loch mit ganz viel Springbank „inside“, der seine Heimat ganz klar präsentiert. Oder man kauft einfach den ganz normalen Bowmore 18. Der geht immer super. Noch, jedenfalls…
So die Lage, Leute, hier an der Whisky Waterkant…
Ich würde mal sagen: Wir sehen uns!
Euer Björn
plus Whiskyplaza-Team