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  • Beitrag zuletzt geändert am:4. Februar 2023

Heinfried Tacke

Hier schreibt Heinfried Tacke, Begründer Whisky Guide Deutschland und Keeper of the Quaich.

Aktuell erleben wir eine wunderbare Blütezeit. Wieder und wieder bringen neue Brennereien aus Schottland ihre ersten Abfüllungen heraus. Fast ist es so als erfände sich das Mutterland des Single Malts neu. Doch nicht alles ist nur neu. Auch alte, verwegene Orte drängen nun auf die Landkarte. Etwa Isle of Raasay. Eine Perle als Destillerie, ureigen und voll wilder Romantik. Wetten? Wir machen Lust darauf.

Von Heinfried Tacke

Die Geschichte zu dieser Geschichte ist lustig. Eigentlich wurde ich wegen etwas anderes gefragt, ob ich darüber nicht schreiben wolle. Am Ende landeten wir dann aber bei dieser Story. Und dazu habe ich gleich gesagt: Klar, super! Habe ich voll Lust drauf. Noch vor knapp zwei Monaten wäre ich nämlich fast kurzerhand rüber gehüpft zur Brennerei. Ich war auf der Isle of Skye. Doch auch wenn die Fähre nur 25 Minuten brauchte: Mir fehlte die Zeit für eine Besichtigung. Dafür half das Fernglas. Und da blickt man schon auf eine verdammt schmucke Küste. Und auf ein ungemein einladende Naturkulisse dieser „kleineren“ Hebriden-Insel vor Skye. Natürlich wurde dort auch Whisky gebrannt. Meistens verborgen. Schwarz halt. „Illicit stills“. Dass sich jetzt dieses Paradies für Weltflüchtige doch noch offiziell einreiht in die Liste der schottischen Whisky Brennereien, ist einerseits den 120 Inselbewohnern zu verdanken, die sich als Kommune dafür entschieden hat.

Aber man muss vor allem die beiden Köpfe von „R&B Distillers“ erwähnen, Bill Dobbie und Alasdir Day, die damit den konsequenten Schritt von „nur“ Independent Bottlern zu nun eigenen Produzenten vollzogen. Heißt: Sie, aber auch die Isle of Raasay, sind damit um eine Attraktion reicher. Denn die neue Brennerei wurde in ein altes, viktorianisches Anwesen hinein gebaut. Borodale House. Bis jetzt kenne ich nur die Bilder davon. Und natürlich den rasch erhaschten Blick mit dem Fernglas. Aber, keine Frage: Das ist in dieser Einheit von Alt und Neu ein wahrhaftes Schmuckstück geworden. Eben von der Sorte, was in deinem Kopf ständig säuselt: Da musst Du unbedingt mal hin. Unbedingt…

Einzigartige Fass-Kombination…

Halten wir uns indes an die Grunddaten. Emotionen, Köpfe und kulturelle Hintergründe sind das eine und sehr wichtig beim Whisky, allen voran in der Königsklasse der Single Malts. Aber zum Schluss zählen die Fakten. Rund 200.000 Liter kann die neue Brennerei produzieren. Mit einer großen mash tun, sechs wash backs, Gärzeiten von bis zu fünf Tagen (118 Stunden) und zwei Stills à 5000 (wash) und 3.600 Liter (spirit) von der italienischen Firma Frilli entsteht hier ein „lightly peated Hebridean Single Malt“. Doch der eigentliche Clou ist dieser:

Hier werden zwei Malt Whiskys erzeugt, ein getorfter und ein ungetorfter, die einen bislang in Schottland einzigartigen Reifeprozess durchlaufen, nämlich in der Kombination dreier Fässer, die so noch nie verwendet wurden. Wir reden von diesen drei Typen: American White Oak mit vorheriger Rye Whiskey-Belegung, dazu Virgin Chinkapin Oak Casks, die durch Struktur und Maserung sehr einem Kastanienfass ähneln, sowie First Fill Rotwein-Fässer aus dem Bordeaux, die als Barrique Fässer aus europäischer Eiche hergestellt wurden. Im Ergebnis zielt man so auf viel Eleganz, Komplexität und Charaktertiefe.

.. und eine ureigene Hebriden-Schönheit

Ich würde indes gerne nicht unerwähnt lassen, dass man auch sonst bei der Isle of Raasay Distillery an einigen anderen Besonderheiten arbeitet. Dazu gehört, dass auch wieder auf der Insel Gerste angebaut wird, allen voran die alten isländischen Sorten „Iskria“ und „Bere“. Die Letztere dürfte dem einen oder anderen bekannter vorkommen, weil sie von einer anderen progressiven Brennerei in den Inneren Hebriden ebenfalls gern mal verwendet wird. Doch sprechen wir weiter über diesen neuen Whisky von der Isle of Raasay, der sich in der extra dafür hergestellten Flasche ebenso als eine ureigene Hebriden-Schönheit hervortut: Kantig, einerseits, griffig, anderseits, und doch wiederum rund, und zugleich spielerisch mit all den Unebenheiten auf der Flasche. Das hat nicht nur Symbolkraft für seine Herkunft. Es spricht zugleich Bände für den Whisky. Denn der ist ungemein facettenreich: Süße und Frucht trifft irgendwie auf Salz und Karamell, Holzrauch auf Seeluft, Kandissüße auf Spuren von Kirsche, Heidekraut, Zimt und Popcorn. Aber das mögen bitte, bitte nur erste Andeutungen sein. Man sollte ihn schon selbst probieren und genießen und sich sein eigenes Urteil bilden. Spannend ist er in meinen Augen aber allemal. Eben wie eine Insel, die man unbedingt einmal bereisen möchte.

Und dazu trägt auch der frisch erschienene neue Batch „R-01.1“ bei, von dem wir tatsächlich vier Flaschen verlosen dürfen.

Na, dann mal ran, Freunde!

Eine weitere Empfehlung: Man kann eine Virtual Tasting Tour buchen.

Siehe: www.raasaydistillery.com/book-whisky-tours/

www.raasaydistilery.com

Zum Vertrieb

Kirsch Import kennt die Spirituosen-Branche seit 46 Jahren. Das Familienunternehmen aus Stuhr in der Nähe von Bremen hat sich schon früh auf das Premium-Segment spezialisiert. Über 4.000 hochwertige Spirituosen, darunter Deutschlands wohl umfangreichstes Portfolio im Bereich Single Malt, verwaltet in zweiter Generation Christoph Kirsch.

www.kirschwhisky.de

Bild/Bezugsquelle: Kirsch Import e.K. (www.kirschwhisky.de)

Gewinnspiel


4x 1 Flasche Isle of Raasay Batch R-01.1 im Gewinnspiel

Zu And the winner is… gibt es 4x 1 Flasche Isle of Raasay Batch R-01.1 zu gewinnen.

Dieses Gewinnspiel ist beendet.

Das Gewinnspiel beginnt mit seiner Freischaltung

am 02.06.2022, 12.00 Uhr und endet

am 30.06.2022, 23.59 Uhr.


Zugehörige Brennerei

Raasay Distillery 161 Einwohner, zwei Geschäfte, ein Hotel, dazu ein launisches Klima in einer atemberaubenden Landschaft: Das ist die Isle of Raasay. Weiterlesen

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