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Ein letzter Akt in alter Funktion. London. September. Mittags hin. Nächsten Morgen zurück. In Summe nicht mal 24 Stunden. Dafür aber brannte sich der Event ein. Dank eines einzigartigen Ortes. Und eines echten Meisterwerkes, das präsentiert wurde: Balblair 21 yo. Seit dem 3. November ist er auch bei uns erhältlich. Vielleicht ein Wink für Weihnachten.

Es war in der Tat einer meiner letzten Aufgaben, die ich noch in alter Funktion ausgeführt habe. Eine Einladung nach London. Nur drei deutsche Journalisten waren vorgesehen. Ich wurde sogar gefragt, ob mir die anderen zwei genehm seien. Was für eine Frage! Blogger Dirk Lunken und Bernhard Rems von „Whisky Experts“. Mich hätte es schlimmer treffen können. Nein, es war eine schöne Runde. Und der Event erst! Einer der Extraklasse. Selten so erlebt. Es wäre ein Jammer, nicht auch auf unserer, der Whisky Guide Online Seite, darüber zu berichten. Außerdem passt die Exklusivität des Whiskys, die den Anlass zum Event gab, zum Weihnachtsfest. Ein so festlicher Tropfen wie der Balblair 21 yo würde sich fraglos gut unter so manchen Weihnachtsbaum machen…

Ein Event der Extraklasse

Doch damit zur Sache. Und die meint vor allem die  ungeheure Strahlkraft dieses Events. Denn der Ort für diesen internationalen Launch war grandios gewählt. Greenwich, der Park mit dem Null Meridian, den man dort direkt unter seinen Füßen erspüren kann. Und dazu das Royal Observatory der Briten als Ort der Präsentation. Was für ein ehrwürdiges wie geschichtsträchtiges Ambiente. Unvergleichlich ist aber auch der Blick, der sich just von diesem Observatorium aus auf London bietet. Über eine Senke vor seinen Füßen blickt man über die Themse hinweg direkt auf die geballte Skyline von Canary Wharft. So machtvoll sah ich die britische Hauptstadt noch nie sich vor mir auftürmen. Viele Gäste gerieten allein schon dank dieser Aussicht ins Schwärmen.

Das ehrwürdige Royal Observatory als Kulisse

Und nachdem sich schließlich die bunte Schar an internationalen Gästen im Hof des Observatoriums zu einem ersten Drink eingefunden hatte und sich u.a. mit Distillery Manager John MacDonald ablichten lassen konnte, ging es hinauf ins oberste Türmchenzimmer. Ahnt man die Ehrfurcht, die solch ein Platz auslöst? Über die Jahrhunderte hinweg wurden von hier aus der bestirnte Himmel akribisch vermessen und so neue Horizonte erschlossen. Braucht man da noch große Worte für einen Whisky, der nunmehr der „älteste Single Malt in der Kernkollektion der Marke“ ist, wie es die aktuelle PM besagt. Seit dem 3. November ist dieser Whisky bei uns zu haben.

Balblairs Distillery Manager John Macdonald.

John MacDonald: Bedacht. Und würdig. Wie sein Balblair 21yo

Nach dem Londoner Event lag übrigens lange noch ein Embargo auf die Meldung, obwohl man es am liebsten sofort laut hinausposaunt hätte. Dann also jetzt. Doch hervorheben möchte ich vor allem John MacDonald. Seine sichtliche Zurückhaltung ist einnehmend. Das ist keiner für großes Gerede. Ruhig und bedacht, aber beseelt stellte er seine neuste Whiskykreation vor: ein dicht gewobener Malt, der nach 15 Jahren im American Oak ein sechsjähriges Finish in Oloroso-Sherry-Fässern erhielt. Ob der besonders ist? Was für eine Frage! Er strahlt aus dem Glas wie der Event selbst. Reich und üppig, aber zugleich geschmeidig und sogar leichtfüßig. Fast tänzerisch hat er selbst beim vierten oder fünften Nippen noch was Neues zu erzählen. Und er bleibt. Und bleibt. Und bleibt. Um Längen länger als mein Kurztrip nach London…

Fotocredit: Heinfried Tacke, Balblair

Heinfried Tacke

Hier schreibt Heinfried Tacke, Begründer Whisky Guide Deutschland und Keeper of the Quaich.