Tag auch, Whisky Freunde!
Es wird Zeit, dass ich wieder zum Stift greife. Seit dem letzten Mal liegen doch schon wieder einige Reisekilometer hinter mir. Und wenn ich derart den Blick zurückschweife, wüsste ich im Grunde nur von schönen Momenten und Erfahrungen zu berichten. Übrigens Messe für Messe, auf der ich mit dem Guide vertreten war – und das allen Unkenrufen zum Trotz, die nur noch über eine große Kaufzurückhaltung stöhnen. Die Neugierde auf schöne, gute und spannende Whiskys scheint nach meiner Erfahrung ungebrochen – jedenfalls habe ich es so in Schwetzingen auf der Whisky Spring, in Erfurt auf der Tarona und nicht zuletzt in Radebeul beim Whiskyfestival oder auch beim Xaver Frühlingsfest in Peiting erlebt. Ich hatte – da wie dort – viele großartige Kontakte und Gespräche…
The Excellence of Whisky im Whiskyplaza
Doch das mag zugleich die Crux sein. Wo findet man noch die Qualitäten, die den geneigten Liebhaber wirklich zu überzeugen wissen? Aktuell scheinen zu viele mit ihren Whiskys bloß noch das Geschäft zu wittern, haben aber nicht mehr das im Blick, worum es eigentlich gehen sollte: Diese verführerische Vielfalt, gepaart mit jener Tiefe, die nur dem Wasser des Lebens auf so ureigene Weise innewohnt – unsere Idee von der „The Excellence of Whisky“, die wir mit unserem neu gründeten Board plus den gleichnamigen Awards und der Exzellenzinitiative beim heimischen Whisky verfolgen. Ohne Frage war so unser Hamburger Event am 23. April im Whiskyplaza das absolute Highlight der letzten Wochen „on tour“ – doch davon haben wir bereits ausführlich berichtet. Nur zwei Tage später schloss sich in Limburg ein Dinner Tasting dazu mit der Villa Konthor im Rahmen der Whisky Fair an. Auch ein Traum! Mit eben dem besagten Thema: Wo zeigt sich heute noch die wahre Exzellenz? Und auch, wenn es am Ende nur zehn Teilnehmer waren: Wir hatten ein Riesengaudi miteinander. Vor so einem tollen Publikum in den letzten Wochen kann man sich nur verneigen als Whisky Guide!
DIS ONE in Kirchberg an der Iller
Womit ich zu einem ganz persönlichen Highlight komme, dass sich eher „en passant“ auf der Strecke einschlich. Per Kontaktformular des Guides meldete sich bei uns vor einiger Zeit eine neue Whiskybrennerei, die nach den Modalitäten fragte, um bei uns „aufgenommen“ zu werden. Und da diese Brennerei nur 20 Minuten entfernt liegt von meinen oberschwäbischen Whiskyfreunden, habe ich ihr kurzerhand einen Besuch abgestattet. Tja, und war danach doch bass erstaunt. Heißt: Wer es richtig anpackt, sich in die Materie reinfuchst und zudem gewillt ist, sich den tradierten Ansprüchen an Whisky zu stellen, kann sehr wohl auch als Beginner überzeugend abliefern. Ich rede hier von der Brennerei DIS ONE in Kirchberg an der Iller – eine neue, sich wirklich schmuck präsentierende Brennerei, errichtet in einer früheren „Wagenmacherei“ in dem genannten Dörfchen im Illertal, die von einem ehemaligen Liebherr Manager aufgebaut und geführt wird. Was mich dabei mit am meisten beeindruckt, ist dieser spürbare Wille von Gründer Wolfgang Remlinger, nicht einfach nur beim Whisky dabei zu sein. „Wenn schon, dann wollen wir‘s schon richtig machen“, bemüht er sich mir gegenüber, seinen spürbaren oberschwäbischen Zungenschlag nicht zu stark durchscheinen zu lassen. Es hätte mich aber nicht abgeschreckt. Denn je länger ich seine Whiskys im Glas hatte, allem voran seinen „DIS ONE Kerub Cask No. 68“, umso mehr überzeugte mich diese schöne, weil eben auch liebevolle Mischung aus regionalem Einschlag und internationalem Spirit, die sich mit dieser neuen Brennerei zeigt. Für heimische Whiskys von dieser Güte, nicht zuletzt, wenn sie von dieser, in meinen Augen richtigen Geistesart und Haltung sind, dafür mag ich gerne Werbung machen. Ich denke, man wird bei uns von der Brennerei DIS ONE aus Kirchberg an der Iller sicher bald noch mehr lesen und erfahren können…
Will sagen: More to come soon!
Euer
Whisky Guide on Tour
