„Bis zum Whisky-Experten ist es ein verdammt langer Weg. Aber auch ein verdammt schöner“
Die meisten Leser kennen diese Wendung. Sie ist süffisant. Man schmunzelt darüber. Ein wissendes Lächeln huscht wahrscheinlich ebenso über die eigenen Lippen. Denn wer wäre nicht gerne dieser Experte! Oder hält sich bereits dafür. Nur ist man das tatsächlich? Mit diesem Artikel hier, der sich eng an meine Überlegungen schmiegt, die ich bereits im Februar-Heft des „Whisky-Botschafters“ publiziert habe, rede ich einer Position und Haltung das Wort, die das Wissen und Verständnis von Whisky als eine lebenslange Schule begreift. Wie mit der Leidenschaft selbst kommt man mit dem Lernen und Verstehen beim „Wasser des Lebens“ nie ans Ende. Es ist eine Quelle, die nicht aufhört zu sprudeln. Und ein Weg, der kein finales Ankommen kennt. Und das ist auch gut so. Denn es heißt zugleich: Es gehen immer wieder neue Türen auf. Und das in der Regel mit wachsender Begeisterung. Auf die wichtigsten Pfade, die sich so abzeichnen, möchte ich Sie trotzdem mit dem Artikel lotsen. Man könnte sie genauso gut auch als Wegemarken zum grenzenlosen Genuss verstehen. Weil dieses dauernde Lernen nicht drückt und zwickt wie eine Schulbank, sondern Teil einer Akademie fürs Lebens ist und ergo kaum schöner sein könnte (siehe oben). Auch darauf komme ich noch zum Schluss. Gemach!
Von Sokrates lernen
In meinem Artikel im „Whisky-Botschafter“ hatte ich die Leser gleich zu Beginn in ein Gedankenspiel hineingezogen. Sie sollten sich einmal ausmalen, wie es wäre, wenn ihnen der Referent oder Moderator eines Tastings sagen würde: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Dieser Satz ist berühmt und sein Urheber kaum weniger: Sokrates, der große Philosoph der Griechen. Sicher wäre man zuerst etwas verdutzt. Und noch mehr würde man sich wohl etwas an der Nase herumgeführt fühlen. Ich wollte damit aber – und will es auch immer noch – auf einen Clou hinaus: Nämlich auf das, was Sokrates so berühmt gemacht hat: Sein Fragen, das nicht endete, und das die Menschen, die er derart ins Gespräch verwickelte, immer tiefer ins eigene Nachdenken führte und das meist mit einer Frage, die anfangs eigentlich unschuldig und schnell mal abgehandelt erscheint. Dieses sokratische Fragen ist nicht von Abfrage-Wissen gekennzeichnet, wie wir es aus der Schule oder von Prüfungen kennen, sondern durch ein ganz und gar lebendiges Lernen, das immer noch ein „mehr“ kennt, ein „immer weiter“ und allen voran ein stets „noch tiefer“ beim Verstehen. Und die Schule des Whiskys, in dessen Fängen man unweigerlich gerät, sobald man dieser Leidenschaft erliegt, ist von genau gleicher Natur: 1. von einer inneren Zugkraft und 2. leider schier unaufhörlich. Im besten Sinne der modernen Dialektik möchte man es manchmal verfluchen und findet es doch zugleich eine herrliche Sache, die man nie wieder auch nur im Ansatz missen möchte. Willkommen auf diesen Pfaden!
Ganz eigene Kennerschaft
Ist so schon die Antwort gegeben, bevor es überhaupt richtig losgeht? Das nun auch wieder nicht. Nur fällt unsere Antwort nicht abschließend aus. Ganz im Gegenteil! Wir müssen vieles sogar eher offen lassen. Und dennoch lassen sich die einzelnen Pfade und Wege sehr wohl vor Augen führen, auf die wir uns mit der „Schule des Whiskys“ begeben. Das, jedenfalls, ist das Ziel dieses Artikels und er mündet an einen Punkt, den ich erst nun mit der Publikation im Guide noch deutlicher benennen kann: Wir müssen uns das Verstehen von Whisky eher wie eine Akademie denken. Die Figur des Sokrates lotst uns auch hier mehr als man meint. Denn dieser zähe Frage Sokrates steht zugleich für eine Mahnung: Sich ja nicht voreilig an Vorurteilen auszurichten und nur den eigenen Vorlieben mit seinen Antworten genüge zu tun. Wir werden – wer will das eigentlich bestreiten – damit der so vielfältigen wie komplexen Materie unseres Lieblingsthema Whisky kaum gerecht, schon gar nicht, wenn wir wahre Kennerschaft anstreben. Mir ist das „sokratische Fragen“ als Prinzip und eine kluge, weil wissende Demut als Haltung da deutlich lieber. Womit es langsam präziser wird: Was macht denn nun diese Kennerschaft beim Whisky so anders und speziell?
Mehr als nur graue Theorie
Die Antwort dazu ist schnell gegeben, jedenfalls, wenn man es sich rein systematisch vor Augen führt: Wissen und Expertise beim Whisky bzw. Whiskey beruht nicht allein auf Fakten. Es ist nicht allein das lexikalische Wissen, das eine stattliche Kennerschaft manifestiert. Es erfordert über dies auch jede Menge Erfahrung. Man muss schon viele Whiskys bzw. Whiskeys probiert und verkostet haben, um sie angemessen vergleichen und in ihren Besonderheiten erklären zu können. Und selbst das ist keinesfalls ein Akt im stillen Kämmerlein. Im Gegenteil. Reisen tun Not. Man muss sich gleichzeitig in die einzelnen Kulturen der Länder und Philosophien der Brennereien hineinfuchsen. Heißt: Es braucht den Austausch mit jenen, die den Whisky tatsächlich machen. Es braucht die Kenntnisse, die man nur vor Ort gewinnt, also dort, wo der Whisky bzw. Whiskey entsteht und durch Boden, Getreide, Wasser, Destillation, ergo täglicher Arbeit, und nicht zuletzt durch Klima, Fässer und Reife zu dem wird, was wir meist erst viele Jahre später komprimiert aus dem Glas heraus riechen und schmecken und so genüsslich erleben können. Whisky zu verstehen heißt mithin immer auch, die eigenen Sinne zu schulen und mit dem Wissen, das man sich erworben hat, abzugleichen, um so den komplexen kulturellen wie ganz praktischen Stempel entziffern zu können, der jedem dieser oft wunderbaren Tropfen auf der Welt mal mehr, mal weniger aufgedrückt wurde. Das meint auch die Rede vom „langen Weg“, der für diese Art von Verstehen vonnöten ist. Doch es ist immer mehr als nur graue Theorie. Das „Know-how“ beim Whisky ist eines, das am Ende auf reales Erleben und eine unmittelbare Anschauung aufruht: auf Menschen, die den Whisky machen; auf einen Ort, an dem er entsteht; auf eine Landschaft und Natur, in dem all das erst gedeihen kann; auf eine Zeit, die immer auch im Wandel ist, in der sich das dann mit viel Geduld vollendet; und – last but not least – auf all die goldenen Tropfen, in die das schließlich mündet, von denen man den einen vielleicht just in diesem Moment gerade im Glas vor sich hat. Allein das tatsächliche Ausmaß dieser nur kurz angerissenen Aspekte und Horizonte müssten einem im Grunde mit jedem verkosteten Schluck einen Riesen Respekt abnötigen. Oder?
Das weite Feld der Grundkenntnisse
Gleichwohl gilt: Nur durch diese Erfahrungen ist einem auch noch nicht geholfen. Am Ende braucht es schon genauso ein gerütteltes Maß an Grundwissen. Jeder, der schon mal in die Verlegenheit kam, anderen Interessierten, die noch nicht so mit der Materie vertraut waren, in aller Kürze den Unterschied erklären zu müssen zwischen den Single Malts und Blended Whiskys dieser Welt, wird wissen, was ich meine. Urplötzlich steckt der Teufel mehr im Detail als einem lieb sein kann. Und man schlingert zwischen hier historischen Hintergründen und da alten und neuen Destillationstechniken, muss teils stehende Begriffe erläutern und Techniken dazu vor Augen führen, die man aber nur richtig versteht, wenn man sie mal gesehen hat, und, und, und… Von den irritierenden Nachfragen, die meist kommen und weitere Horizonte aufreißen, ganz abgesehen. In solchen Momenten weiß man allerspätestens den Griff zu einem hilfreichen Buch sehr zu schätzen, um dieses vermaledeite weit verzweigte bis verzwickte Feld gut geordnet dargestellt zu wissen. Allerdings kann ich in dieser Hinsicht nur persönlich sprechen: Autoren wie der große Michael Jackson, aber auch Jim Murray mit seinen früheren Publikationen (allen voran „Blended Scotch Whisky“) wie nicht zuletzt die Bücher von Charles MacLean und Walter Schobert ebneten mir maßgeblich den Weg ins erste Durchdringen dieser großen weiten Welt der Whiskys. Im Moment empfehle ich gern zudem Dave Brooms „Whisky Atlas“. Auch die Bücher des Schweizer Peter Hoffmann kann ich nur wärmstens empfehlen. Immerhin nimmt er für sich in Anspruch alle Brennereien, die er behandelt, tatsächlich selbst besucht zu haben – ein ungemein redlicher Anspruch, der aber auch seine Begrenzung besitzt. In einer guten Whisky Bibliothek sollte zudem Ingvar Rondes „Malt Whisky Yearbook“ nicht fehlen. Dieses Jahrbuch hält einen stets gut auf dem Laufenden. Andere international renommierte Autoren, die sich zum Teil auf einzelne Regionen oder Themen spezialisiert haben, sollte man ebenso auf dem Schirm haben. Ich denke etwa Hans Offringa aus den Niederlanden. Je spezieller indessen die eigenen Interessen und Vorlieben werden, umso mehr werden noch ganz andere Bücher oder Quellen in den Fokus geraten. Entscheidend bleibt: Jedes gute Buch hilft. Es klärt die Begriffe und Hintergründe auf. Es bringt Ordnung und System ins eigene Fragen. Und es lotst die Leidenschaft und ihren Wissensdurst schon ganz von selbst in die weiteren Bahnen.
Die ureigene Schule der Verkostungen
Reden wir unterdessen nicht drum herum: Die Hauptquelle, aus denen sich die Liebe zum Whisky speist und damit auch das Wissen, das man dazu aufschnappt, sind die Verkostungen, an denen die ungezählten Whisky-Begeisterten teilnehmen. Ich bin mir nicht in allen Fällen sicher, ob sich diejenigen, die diese Verkostungen leiten, auch der Verantwortung bewusst sind, die ihnen dadurch zufällt. Für alle Teilnehmer an diesen Tastings sind sie in diesem Moment ein Vorbild für die besagte Whisky-Expertise. Die Bühne, die sich in diesem Moment bietet, ist so eine, die nicht den roten Teppich dafür ausrollt, um endlich die eigene Meinung über Whisky verkünden zu können, vielmehr spielt es einem die nicht ganz kleine Aufgabe zu, andere Menschen so mit Know-how und Eindrücken aus dem Tasting zu versorgen, dass diese absehbar selbst qualifizierte und vor allem eigene Urteile über Whiskys fällen können. Man ist – wie Sokrates – ein Erzieher für eine großartige Sache. Aber natürlich sind Verkostungen nicht selten auch Verkaufsveranstaltungen. Auch das gilt es immer im Blick zu haben. Allerdings gibt es herausragende Markenbotschafter, die selbst solche Veranstaltungen zu einem echten Erlebnis machen, das man nicht missen möchte. Und ganz zu schweigen, wenn einem Messen wie etwa die Frankfurter „InterWhisky“ die seltene Gelegenheit offerieren, vor Ort von den Großen der Zunft wie Richard Patterson, Ronnie Cox, Dr. Don Livermore, Jim McEwan, Fred Noe, Rachel Barrie und vielen anderen mehr zu lernen. Mit solchen tatsächlichen Größen der Whiskywelt durch gemeinsames Verkosten ins Gespräch zu kommen, setzt ohne Frage für sich eine Benchmark auf den ungezählten Wegen zur eigenen Expertise.
Reisen bildet. Was sonst!
Der andere, leider eben nicht naheliegende Weg ist der, sich selbst auf den Weg zu machen zu den Ländern und ihren Brennereien. Das Mutterland des „Uisge beatha“ Schottland ist das beste Beispiel hierfür. Es hieße, Eulen nach Athen zu tragen (oder besser noch Nosinggläser nach Dufftown), wenn ich hier meinte, eigene Reisen zu den schottischen Brennereien, teils auch gezielt in die unterschiedlichen Regionen hinein, eigens noch betonen zu müssen. Seit mindestens zwei Jahrzehnten schon erfreut sich der schottische Tourismus dieser Touren der Whisky-Enthusiasten. Und die meisten Brennereien, die mit eigenen Abfüllungen auf dem Markt sind, pflegen dafür auch bestens ausgestattete „Visitor Centre“ mit diversen Führungsprogrammen, die auf die unterschiedlichsten Interessen und Bedürfnisse der Besucher zu reagieren wissen. Denn selbst die größten und bereits ewig geschulten Whiskyfans lernen bei Tasting-Touren mit dem Master Distiller oder etwa Distillery Manager einer Brennerei im noch dazu. In dieser großen Nähe zu denen, die den Whisky machen, steckt auch der eigentliche Bildungswert dieser Reisen. Galt früher, dass dort, wo es stinkt, pufft und kracht, der Ort ist, wo der Chemieunterricht stattfindet, gilt Gleiches für diese Reisen: Man steckt die eigene Nase unmittelbar in die Gerüche vor Ort beim langwierigen Prozess der Herstellung eines Whiskys – angefangen beim Feld, wo die Gerste wächst über das Einmaischen und Vergären des Getreides in den Washbacks bis hin zum Still House mit seinen meist imposanten Brennblasen und schlussendlich all den so aromatischen Ausdünstungen der Whiskyfässer während ihrer Reife im Warehouse. Und nebenbei atmet man auch sonst noch durch Sprache, Gestus, Essen und Trinken den Rest dieser Kultur ein, der zu jedem Whisky bzw. Whiskey untrennbar dazu gehört. Und lauscht en passant noch all den alten Geschichten, die er im Laufe seiner Jahre und Jahrhunderte schrieb. Solch ein Lernen auf Du und Du mit dem Whisky vor Ort lässt sich kaum mehr überbieten. Das, was man so gesehen, gelernt und inhaliert hat, gräbt sich tiefer ein als auf alle anderen Pfaden. Touren mit dem Club, individuelle Wanderungen, Reisen mit dem Wohnmobil oder eine Studienreise per Schiff – etwa mit einem Dreimaster wie vom Magazin „Der Whisky-Botschafter“ angeboten – sind nur einige Beispiele für diese Wege zur ambitionierten Kennerschaft. Bedauerlich nur, dass andere große Whisk(e)y-Nationen und Länder wie Irland, USA, Kanada oder etwa Japan in dieser Hinsicht kaum Beachtung finden. Im Grunde muss man das gar als eine schmähliche Lücke brandmarken.
Und ein Austausch ohne Ende
Ein anderes Phänomen in der großen Leidenschaft zum Wasser des Lebens ist dieses: Whisky verbindet die Menschen, die er in seinen Bann gezogen hat, oft auf besondere Weise. Oder anders ausgedrückt: Liebhaber lernen von Liebhabern. Diese Passion ist eine, die nicht nur in eine wachsende Begeisterung mündet. Es schmiedet auch ganz eigene Freundschaften. Insofern gehört der Austausch untereinander maßgeblich zum Weg zur Kennerschaft dazu. Oder etwas anders gewendet: Man lernt sich derart erst richtig kennen und schätzen. Nur so erklärt sich das so virile wie umtriebige Netzwerk in unserer Whiskywelt. Die vielen Whisky-Messen, die es mittlerweile gibt, sind nur ein Beleg dafür. Man stöbert hier nicht nur nach neuen Entdeckungen und genießt dieses Beuteerlebnis als einsamer Jäger und Sammler. Nein, meist ist man in einer vertrauten Runde von Whiskyenthusiasten unterwegs. Oder man vereinbart an Ort und Stelle erst die Zusammenkunft. Insofern sind auch die kaum mehr zu überblickenden Chats, Foren und Whisky-Portale verwunderlich, die es gibt und vor allem auf digitalem Weg ihren Austausch pflegen. Dazu in Kürze ein Überblick geben zu wollen, wäre eine Vermessenheit. Und ähnliches gilt für die Clubszene. So weit sie jedoch „öffentlich“ sind und sich nicht als bloße private Zirkel verstehen, versuchen wir dafür mit den Whisky Guides für Deutschland und Schweiz inzwischen einen jährlich aktualisierten Überblick zu geben (ab jetzt Online!).
Die Königsklasse: Whisky Schulen
Bliebe uns noch auf eine ganz besondere Einrichtung hinzuweisen. Allerdings muss ich sogleich einschränken, dass es sich dabei um ein äußerst exklusives Angebot handelt. Die Rede geht von „Whisky Schools“. Aktuell führt eine solche nur noch Springbank in Campbeltown durch – angesetzt auf zwei Wochen. Sie lässt sich am besten mit einem Praktikum vergleichen. Denn in diesen zwei Wochen arbeitet man in fast allen Teilen der Produktion der Brennerei mit, worin auch der größte Lerneffekt besteht. Denn man profitiert vom unmittelbaren Wissen und Tun vor Ort. Zudem finden Verkostungen und spezielle Schulungen statt. Allerdings gebührt dem großen Jim McEwan, dem früheren Master Distiller von Bruichladdich die Ehre, dieses Konzept einer Whiskyschule vor Ort als Erster auf den Weg gebracht zu haben. In der ersten Dekade dieses Jahrtausends haben viele der heute angesehenen Whisky-Experten in der „Whisky Academy“ von Bruichladdich ihren maßgeblichen Schliff erhalten. Diese legendäre Schulungswoche auf Islay findet zurzeit nur leider bestenfalls vereinzelt statt. Und selbst bei Springbank sind Angebot und Zeitfenster für ihre zweiwöchige „Whisky School“ auf nur drei Slots im Sommer begrenzt. Man muss sich auf längere Wartelisten gefasst machen. Und die Teilnahmegebühren sind ebenfalls kein Nassenwässerchen.
… und eine Akademie fürs Leben
Doch zum guten Glück ebnet sich der Weg zum Whiskykenner auf vielen Wegen. Mit dem Konzept des Whisky Guides war es uns von Beginn ein Anliegen, nicht den Zig gebündelten Büchern über Whisky ein weiteres Machwerk hinzuzufügen. Auf diese Art fertigen Wissens-Kanons war kaum noch etwas Gescheites draufzusatteln. Ich hätte es tatsächlich als verschwendetes Papier empfunden. Aber eine Kennerschaft zu fördern, die eh schon auf dem eigenen Weg ist, dass erscheint mir inzwischen mehr denn je der eigentliche Kern unseres Tun zu sein und ergo das Gebot der Stunde. Es ist wie in der Akademie der Griechen. Jeder lernt von jedem. Und von den ersten Philosophen wie Thales und Heraklit über Sokrates, Platon und Aristoteles bis hin zu den Stoikern und Epikuräern ist und bleibt diese eine stete, durchs Leben wandelnde Suche nach einem Wissen, das mehr und mehr aufklärt und Verstehen bringt, am Ende aber nicht aufhört, an einem bleibenden Mysterium zu kratzen. Auf je eigene Art und Weise sind derart alle Whiskyliebhaber selbst Teil einer Akademie. Immer unterwegs. Immer noch suchend. Und zu gern mit anderen darüber im Gespräch. Ende offen…