Man dürfte sie längst kennen: Die jährliche Wine Cask Serie der schottischen Brennerei Aberfeldy. Wie sehr aber diese beiden Welten gerade durch die Fässer ein Traumpaar sind, das bewies die so legendäre „Golden Dram“ Brennerei aus den Highlands mit einem entzückenden Event in Ingelheim, im Verein mit dem dortigen Weingut Wasem Doppelstück.
Sagen wir es frei heraus: Wir hatten mit dem Termin, der spät mittags um 14 Uhr begann und am Abend offiziell um zirka 23 Uhr endete, eine wundervolle Zeit. In der eingeladenen Runde sammelten sich viele bekannte und namhafte Gesichter der deutschen Whiskywelt – Schreiber, Händler wie sonstige Akteure – und das Programm bot in aller Entspanntheit viele weitreichende Einblicke und Momente des denkwürdigen Genusses. Wenn’s doch nur immer so wäre, möchte man da fast gen Himmel beten, was hier aber keine Klage sein soll, sondern nur Ausdruck dessen, wie treffend der Ablauf arrangiert war. Und wenn man eine Lehre aus dem Event ziehen mag, dann gerne diese: Man sollte öfter mit den Teilnehmern in die freie Natur heraus gehen und miteinander wandern! Denn so gelingt Austausch ohne Zwang, gleichwohl mit wachsender Begeisterung und Intensität. Ich sehe in diesem Kniff einen wichtigen Faktor für das bemerkenswert gute Gelingen dieser wenigen Stunden in einer nicht ganz kleinen Gruppe.
Das Programm selbst ist schnell skizziert. Anreise, Check-in im Hotel und Treff im Hof des Weingutes, um von dort eine (fachlich herausragende) Führung in die Weinberge zu bekommen. Ein geplantes Picknick dort fällt zwar ob der bescheidenen Wetterverhältnisse aus und wird ins Weingut verlegt, dann gibt‘s eine zweite Runde mit Live-Ansichten der Lese und Verarbeitungsprozesse. Parallel stellt uns der neue Brand Ambassador der Brennerei, Pierre Kruff, einzelne Qualitäten der besagten Wine Cask Serie vor, was immer wieder schön den Abgleich zu den direkt gesehenen, gerochenen oder auch verkosteten Eindrücken aus der Weinwelt erlaubt. Und man hat ja zig bekannte Nasen und Gaumen um sich, um seine Eindrücke mit ihnen zu ventilieren und zu vertiefen. Was schlussendlich in ein herrliches 4-Gänge-Menü mündet, das genau diese unterschiedlichen Welten, betroffenen Länder und Kulturen ineinander verschmelzen lässt. Als ich danach – nach ein, zwei Feierabend-Drams auf der Hotelterrasse mit ein paar lieben Kollegen – ins Bett falle, denke ich für mich: Ach, wie spannend doch mein Tun ist. Bin gern als Whisky Guide on Tour! Dank also an Aberfeldy, Pierre Kruff und die beiden organisierenden Agenturen. Dank aber auch an das Weingut in den Händen zweier recht junger Frauen. Und ebenso Dank an alle Teilnehmern und den Gesprächen mit ihnen. War toll!