Bewusste Entscheidung zu einem eigenen Weg
Der Familienbetrieb der Marders besteht bereits in der 3. Generation. Gegründet wurde er kurz nach dem Krieg im Jahre 1953 und so brennt man schon seit über 60 Jahren. Die Brennerei liegt im Naturpark Südschwarzwald und ist nur wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Sie gehört damit zu den wohl südlichsten der uns bekannten Whiskybrennereien im Lande.
Die Marders, allen voran Edmund Marder und Sohn Stefan, sind bekannt für ihre Edelobstbrände. Doch vor mehr als zehn Jahren keimte eine neue Idee auf: Es war die Rede vom eigenen Whisky. Um mehr über dessen Ursprünge zu erfahren, bereisten die beiden im Jahr 2008 auf einer ausgedehnten Tour das schottische Mutterland. Danach, so waren sie sich sicher, konnten auch sie es mit dem großen Vorbild aufnehmen.
Im Februar 2009 stand die erste Destillation einer reinen Gerstenmalzwürze an, angesetzt aus Sommergerste und reinem Schwarzwälder Quellwasser. War dies noch kein großes Kunststück für die erfahrenen Brenner, so forderte die anschließende Reifung die Zwei im Besonderen heraus. Denn klar war eines: Man wollte keine bloße Kopie anderer Whiskynationen wie Schottland oder Amerika abliefern.
So berufen sich Edmund und Stefan beim Fassausbau auf ihre althergebrachte Expertise im Obstbrand – mit der Prämisse, ihrem Whisky so einen eigenen Charakter zu verleihen. Anfang August 2013 stand der erste Marder Single Malt Whisky nach dreijähriger Reifung in Eichenholzfässern (Ex-Portwein) bereit. 2020 erschien eine beeindruckende 8-jährige Variante in Fassstärke aus dem Ex-Islay Fass.
Der Geist des Hauses Marder, längst geführt von Sohn Stefan, ist ergo ein umtriebiger. Da wird immer etwas neu gebaut oder geplant. So folgte 2019 der Bezug des neuen Fasslagers. Und seit Mitte 2021 gibt es eine eigene Bar, die einmal pro Monat am Wochenende geöffnet ist.